Einleitung

Mit "holá" begrüßen sich die ArgentinierInnen. Etwas förmlicher wären "buenos dias" (guten Morgen) und "buenos tardes" (guten Tag/Abend).

In Argentinien sprechen nur wenige Menschen Fremdsprachen - wie fast überall in Südamerika. Daher ist es angeraten, zumindest Grundkenntnisse des Spanischen mitzubringen. Ich habe aber auch Menschen gesehen, die weder Englisch noch Spanisch sprechen und trotzdem irgendwie zurecht gekommen sind. Naja, ich bin in Südkorea und Japan auch mit einer rudimentären Kommunikation durchgekommen. Auf der anderen Seite sind diese beiden Länder aber auch sehr sicher. Unter http://www.dict.cc/ kann sich frau kostenlos Wörterbücher auf das Tab o. ä. herunterladen, die dann off-line zur Verfügung stehen.

Apropos Sicherheit. Vor meiner Reise hatte ich viel darüber gelesen, dass es in Argentinien gefährlich sei, und deswegen meine gute Kamera zu Hause gelassen. Ich hatte aber nie das Gefühl, in einer gefährlichen Situation gewesen zu sein. Gut, meine gute Kamera war nicht dabei, und ich habe auch sonst keine Reichtümer gezeigt. Da es im Leben keine Kontrollgruppe gibt, weiß ich nicht, was passiert wäre, wenn ich meine gute Kamera mitgenommen hätte.

In Peru und Ecuador hatte ich auch keine teure Kamera dabei und keine Reichtümer gezeigt und trotzdem habe ich mich öfter unwohl gefühlt. In Argentinien hatte ich nie den Eindruck, nicht sonderlich willkommen zu sein, wie mir das in Peru und Ecuador erging, wo mir hin und wieder etwas abfällig "Gringo" hinterhergerufen wurde. Außerdem ist es mir nie passiert, dass mir jemand etwas zeigen wollte und dann ein horrendes Honorar verlangt hat, was in Peru und Ecuador schon mal passieren kann. Genug, ich will Peru und Ecuador nicht schlechter reden als sie sind. Beide Länder sind lohnenswerte Reiseziele, aber eben eine Spur härter als Argentinien.

Einmal - in Buenos Aires - erzählte mir ein Mann, er sei überfallen worden. Allerdings war seine Geschichte nicht ganz stimmig. Als er mich dann um Geld bat, habe ich das Gespräch abgebrochen. Ich weiß nicht, ob ich zu hart war, aber die Zweifel blieben, da er mir erzählte, ihm seien auch die Schuhe gestohlen worden, und er habe von zwei Deutschen die Schuhe bekommen, welche er anhatte. Hm, dass die Deutschen ausgerechnet Schuhe seiner Größe hatten.

In Argentinien gilt der argentische Peso. Anfang Januar 2014 gab mit der Geldautomat für 1 Euro 9 Pesos und Anfang Februar 2014 10,50 Pesos. Die Wechselstuben in der Avenida Florida in Buenos Aires gaben Anfang Februar 2014 etwa 15,50 Pesos pro Euro. Dieser große Unterschied ist der hohen Inflation in Argentinien geschuldet und der Tatsache, dass die ArgentinierInnen für den Dollar einen Aufschlag von 35 % zum offiziellen Kurs bezahlen müssen. Ein Währungsrechner für den offiziellen Kurs findet sich z. B. unter http://www.bankenverband.de/service/waehrungsrechner.

Einmal traf ich ein Paar, das extra nach Uruguay gefahren war, um dort 3000 US Dollar zu holen und so die Reise billiger zu gestalten. Das fand ich dann doch etwas übertrieben, und vor allem: ich hätte nicht mit diesem Batzen Geld in Argentinien herumlaufen wollen.

Ich hatte den Lonely Planet von 2008 und kam damit weitgehend zurecht. Problematisch waren nur die Öffnungszeiten der Museen. Doch diese sind im Sommer eh aus dem Lot, da viele Angestellte in Urlaub sind. In vielen Städten ist außerdem zwischen 13 und 17 Uhr Siesta, weshalb Museumsbesuche gut geplant werden müssen.

Die Mücken hatten anscheinend auch Urlaub, denn ich wurde erstaunlicherweise kaum gestochen, und das obwohl ich manchmal ohne Mückenschutz abends außer Haus war.

"Argentinia tiene de todo", sagen die ArgentinierInnen und meinen damit, dass es in Argentinien fast alle Landschaftsformen gibt. Ich würde das auch auf die Gesellschaft ausweiten: Argentinien vereint auch die erste, zweite und dritte Welt. Auf der einen Seite ist Argentinien sehr modern, auf der anderen Seite gibt es sehr viel Armut. Diese Armut zeigt sich beispielsweise daran, dass auch in Buenos Aires Menschen mit Handkarren durch die Straßen ziehen, um aus dem Müll Plastik oder Karton zu fischen, oder auch froh sind, wenn sie das übriggebliebene Essen von den Gästen der Straßengaststätten bekommen.

Ich empfehle Argentinien trotzdem als Urlaubsland, insbesondere weil die Menschen sehr freundlich und höflich sind. Und natürlich kann frau dort Naturwunder wie die Wasserfälle von Iguazú sehen. Ich rate jedoch davon ab, den Norden - wie ich - im Januar zu bereisen, weil es zum Teil wirklich sehr heiß ist. Wer jedoch in den Süden nach Padagonien will, sollte wiederum im Dezember/Januar fahren. Tja, "Argentina tiene de todo".

So, jetzt wisst Ihr das wichtigste, und es kann los gehen.