Unterkunft in Korea

Meine Unterkunft habe ich in aller Regel nach den Empfehlungen des Reiseführers "Lonely Planet" ausgewählt, dessen Angaben diesbezüglich weitgehend zuverlässig waren.

Wer sich - wie ich - kein 5 Sterne Hotel leisten kann, kommt nicht umhin, auch in sogenannten "Love Motels" zu nächtigen. Love Motels sind billig und erfüllen die meisten Ansprüche. So werden einem beim Einchecken oft eine Zahnbürste und - mir als Mann - ein Einmalrasierer gegeben, bzw. sind bereits im Zimmer vorhanden. Oft steht auch Beuteltee und löslicher Kaffee zur Verfügung, wobei der Kaffee Weißer und Zucker enthält, iiiihhhiiiihhhhiiii. Trinkwasser aus der Flasche oder dem Wasserspender ist so gut wie immer im Preis enthalten. Manchmal liegen sogar Bademäntel herum.

Es ist keine Seltenheit, dass die Unterkunft einen PC mit Internetzugang beinhaltet. Allerdings ist die Menüführung auf koreanisch, weshalb es sich lohnt, die Menüführung am heimischen PC einzuprägen.

Natürlich ist die Menüführung der Fernbedienung für den Fernseher ebenfalls auf Koreanisch. Wie ich eines Abends blindlings auf der Fernbedienung herum gedrückt habe, stellte ich fest, dass sich mit ihr auch das Licht an- und ausschalten ließ. Das war ein aha-Erlebnis. Von nun probierte ich gleich, ob die Fernbedienung auch für das Licht war, so dass ich des Nachts zum An- und Ausschalten des Lichts nicht mehr aufstehen brauchte. In manchen Love Motels konnte ich mit der Fernbedienung eine schöne Lightshow erzeugen. Tja, dass hatte ich in Japan nicht gesehen. Gut, es ist auch schon 4 Jahre her, dass ich in Japan war.

Auch die Toiletten hatten manchmal eine Menüführung auf koreanisch. Allerdings nicht um die Schüssel sondern um den Hintern zu spülen. Leider habe ich die Spülung des Hinterns in keinem Fall zum Laufen gebracht. In Japan war die Menüführung zur Spülung des Hinterns auf japanisch, und trotzdem habe ich sie durch das Drücken des größten Knopfes zum Laufen gebracht. Vielleicht hat mir deshalb Japan besser gefallen.

Die Matratzen in Korea sind furchtbar hart und daher gewöhnungsbedürftig. In den billigeren Love Motels sind die Decken nicht bezogen. Ich habe nicht herausfinden können, ob die Decke nach jedem Gast gewaschen wird. Eine Hautkrankheit habe ich mir nicht zugezogen und die Decken haben auch nicht gerochen.

Die Love Motels finden sich oft in der Nähe des Bus Terminals oder des Bahnhofs. Für die Reise ist das zwar praktisch, hat jedoch den Nachteil, dass die Umgebung von Bus Terminals und Bahnhöfen nicht das Nachtleben bietet, das ich mir gewünscht hätte.

Noch ein Wort der Erklärung: Die Love Motels werden von vielen Paaren zum Vögeln benutzt, daher der Name. Das muss einen nicht stören; ich habe mich kein einziges Mal durch die Paare beeinträchtigt gefühlt. Wahrscheinlich erklärt die Art der Nutzung auch, weshalb es in den Love Motels kein Frühstück gibt.

Insgesamt war ich 3 der 27 Nächte in Hotels, die Frühstück hatten. Das Frühstück hat mir aber nicht geschmeckt.

Schließlich sei noch erwähnt, dass nicht alle Rezeptionisten Englisch oder Deutsch sprechen. Also immer schön Koreanisch üben, damit Ihr nicht so oft mit Händen und Füßen redet müsst wie der Autor.